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Prag-Bericht 2012


 

"Prag, die schönste Stadt der Welt"

 
Die Kursfahrt mit den wenigsten Schülern, aber den besten Lehrern, dem unterhaltsamsten Reiseführer und dem spätesten Abfahrtstag führte uns nach Tschechien. Am Montag, dem 03.09.2012, ging es pünktlich um 8.00 Uhr am Sängerstadt-Gymnasium in einem Kleinbus samt Anhänger gen Prag. Die 15 Schüler, betreut von den Lehrerinnen Frau Dachwitz und Frau Lehmann, hatten nur knapp zweieinhalb Stunden zu fahren, um bereits das erste Reiseziel zu erreichen: die kleine Festung Theresienstadt. Dort wurden uns auf eine kurzweilige Art und Weise wissenswerte Informationen vermittelt. Sie diente sowohl unter Kaiser Franz Josef I. als auch unter den Nationalsozialisten hauptsächlich als Gefängnis und als Konzentrationslager.
 
Nach der Führung hatten wir nur noch wenige Kilometer bis in die goldene Stadt per Bus zurückzulegen. Vollkommen (un)erschöpft von der Reise checkten wir in das Hotel ,,Hasa“ ein. Treffpunkt war dann mit unserem Reiseführer und Entertainer Pavel am Wenzelsplatz, welchen wir über die öffentlichen Verkehrsmittel schnell und einfach erreichten. Hier erhielten wir einen kleinen Rundgang zu den wichtigsten Plätzen und einen Vorgeschmack auf den nächsten Tag, um uns in Prag zurechtzufinden. Höhepunkt des Tages war ein Abendessen in einer im Freibeuterstil eingerichteten Gaststätte mit typischem tschechischen Essen und Getränk.
Nach dem Frühstück am Dienstag stand eine historische Stadtführung auf dem Programm. Da Pavel ein ,,toller Hecht“ ist, alle Daten auswendig kennt und uns bestens über die Geschehnisse in Prag aufklärte, verging die Zeit trotz viel geschichtlichem Stoff sehr schnell. Wir bekamen eine Menge Eindrücke von den historischen Bauwerken, verwinkelten Gassen und dem ,,Jüdischen Viertel“. Auch Synagogen und einen jüdischen Friedhof konnten wir bestaunen. Die jüdischen Einwohner hatten in Prag eine Zeit von schwankendem Auf und Ab, so wurde es uns in einem Schülervortrag geschildert. Am Abend entschieden sich einige Schüler mit unseren Lehrern und Pavel am Promenadenufer der Moldau ein paar Getränke zu sich zu nehmen, der Musik zu lauschen und an der ausgelassenen Stimmung teilzunehmen.
Am Tag darauf betraten wir die prunkvolle Prager Burg. Dort frischten wir unser Wissen über Baustile auf, um dann selbige an den Bauwerken zu bestimmen. Eindrucksvoll und atemberaubend gestaltete sich der Fußmarsch durch das große Areal, während wir wieder Ausführungen Pavels und einer Mitschülerin über die Geschichte der Burg lauschen konnten. Man hatte einen wundervollen Ausblick über ganz Prag. Zufälligerweise konnten wir sogar den Empfang von Abgesandten aus Kenia verfolgen, welcher von Musik und Wachabtausch begleitet wurde. Auch konnten wir das berühmte Fenster vom Prager Fenstersturz begutachten. Der an diesem Tag recht lange Fußmarsch führte uns schließlich zum Prager Eiffelturm. Dort machten wir eine Rast zur Erholung der Beine und Füße und zur Löschung des Durstes. Mit einer Seilbahn ging es gestärkt bergab. Ein Gang über die Karlsbrücke durfte nicht fehlen. Doch am Abend war sämtliche Anstrengung vergessen und wir stürzten uns wieder ins Prager Nachtgeschehen.
Die Festung Vysehrad wurde Donnerstag von uns ins Visier genommen. Wieder war Pavel mit dabei und erklärte uns den Nutzen der Festung. Da die Festung inmitten der Prager Innenstadt gelegen ist, war der Anblick einer Steinmauer durch Wohnhaussiedlungen doch recht ungewöhnlich. Eine Fotosession mit Pavel erwies sich als schwieriges und akrobatisches Unterfangen, dem wir nicht gewachsen waren. Auch konnten wir einen Friedhof mit berühmten Persönlichkeiten Prags wie Bedrich Smetana oder Waldemar Matuska betreten. Auch hier hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Moldau. Danach hatten wir viel Freizeit, da wir bereits 16.00 Uhr unseren Rundgang beendeten. Die weiblichen Teilnehmer der Kursfahrt nutzten diese, um ausgiebig in den vielen Bekleidungsgeschäften am Wenzelsplatz ihre Kronen auszugeben. Eine Gruppe von Schülern sah sich am Abend eine Vorstellung im Schwarzlichtheater an und war sichtlich beeindruckt. Witzigerweise wurde ein Schüler sogar mit in das Stück einbezogen und machte eine recht passable Figur.
Freitag, Tag der Abfahrt. Nach dem Verlassen der Zimmer, welches sehr schnell und pünktlich vonstatten ging, hörten wir noch einen Schülervortrag über das bewegende Schicksal des Dorfes Lidice. Unser letztes Reiseziel war das Museum über besagtes Dorf. Lidice, 475ha groß, wurde 1942 von den Nationalsozialisten gesprengt. Dies war ein reiner Racheakt an der tschechischen Bevölkerung, da das Dorf angeblich britische Fallschirmspringer beherbergt haben soll, welche für den Mord an Reinhard Heydrich verantwortlich waren. Vor allem das Schicksal der Kinder, welche deportiert wurden, ging uns sehr nahe. Es wurden Bilder und Filmausschnitte gezeigt, die das friedliche Leben und Zusammensein der Bewohner vor der Sprengung dokumentierten. Die stille Besichtigung des Denkmals, welches 82 originalgetreu modellierte Kinder aus diesem Dorf zeigt, schloss unsere Fahrt ab.
Um 16 Uhr befanden wir uns wieder am Sängerstadt-Gymnasium und waren somit die ersten Heimkehrer. Wir hatten sehr schönes und warmes Wetter und eine tolle Zeit in Prag. Es bestand ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen ,,Unterricht“ und Freizeit.  Ich kann mich unserem Reiseleiter Pavel nur anschließen und sagen: ,,Prag ist wirklich die schönste Stadt der Welt.“
Abschließend möchte ich mich im Namen aller Fahrtteilnehmer bei unseren betreuenden Lehrerinnen Frau Dachwitz und Frau Lehmann bedanken, mit denen wir eine sehr lockere, angenehme und unterhaltsame Fahrt hatten und die für jeden Witz und ein Gespräch zu haben waren. Vielleicht ist ja der ein oder andere im nächsten Jahr wieder dabei. Es lohnt sich auf jeden Fall.

 

 
Text Leon Radlach / Fotos Frau Dachwitz

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