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Nur noch wenige Stunden vor der Abfahrt, es ist Sonnabend, 1. September 2012. Die Reisetasche ist noch leer, viel zu viele Sachen liegen
verstreut im Zimmer, alles ist hektisch. So oder ähnlich werden bei vielen der 31 Schüler und Schülerinnen die letzten Reisevorbereitungen abgelaufen sein. Pünktlich 21.30 Uhr treffen sie sich an der Bushaltestelle des Sängerstadt-Gymnasiums, um ihre prall gefüllten Reisetaschen und das Verpflegungsgepäck zu verstauen. Es herrscht geschäftiges Treiben, große Aufregung und Vorfreude. Die Studienfahrt in die Toskana wurde von langer Hand vorbereitet und geplant. Einige haben sich schon im Voraus in Form von Vorträgen über Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Toskana darauf vorbereitet. Frau Speri und Herr Biesold werden die Fahrt begleiten. Noch vor 22.00 Uhr, nach herzlicher Verabschiedung von Eltern und Geschwistern, letzten Anweisungen, sicher auch Ermahnungen, startet endlich der Bus. Eine lange Fahrt liegt vor den Reisenden. Die Toskana ist am Mittelmeer, an der nördlichen Westküste Italiens gelegen. Sie besteht aus 25% Gebirgsflächen, ca. 67% ist Hügelland und nur 8% flache Ebene. Der Gebirgszug Apennin ist ein Ausläufer der Alpen, es sind die Apuanischen Alpen. Das Klima ist mild-gemäßigt, die Sommer sind sehr heiß, noch im September kann man mit Temperaturen um die 25 Grad rechnen. Die Landschaft ist geprägt von Weinbergen, Olivenbäumen und einer mediterranen Buschlandschaft. Die Toskana ist für ihre guten Weine bekannt, geplant ist, an einer Weinverkostung teilzunehmen.
Am Sonntag gegen 17.00 Uhr, nach einer 19-stündigen Busfahrt, kamen wir im Ferienort Marina di Bibbona an. Die Beine waren lahm vom
vielen Sitzen, aber die Herzen frei. Zunächst waren wir natürlich gespannt auf die Unterkünfte. Die erste Enttäuschung war schnell verflogen, mit ein paar Handgriffen hatten wir uns eingerichtet und waren bereit für eine Erfrischung, natürlich im Pool. Der erste Abend klang im gemütlichen Beisammensein aus.
Am Dienstag besuchten wir den archäologischen Bergbaupark San Silvestro in Campiglia Marittima. Eine deutschsprachige Begleitung führte uns durch das Bergwerk. Wir kamen tief in einen von Dynamitsprengungen bearbeiteten Stollen hinein. Seit der Antike bis vor wenigen Jahrzehnten wurden dort Erze – Kupfer, Blei und Silber – abgebaut. Nachdem wir zu Fuß unterwegs waren, fuhren wir noch mit einer kleinen Bahn in das etruskische Bergwerk hinein. Dort hält sich das ganze Jahr die Temperatur konstant bei 14 Grad. Den Rest des Tages nutzten wir für ein Bad im Mittelmeer, für Unterhaltung, Gemeinschaft und den einen oder anderen Flirt.
die heimliche Hauptstadt der Toskana. Immer wieder stand sie im Konflikt mit Florenz, nicht selten wurde dieser auch auf dem Schlachtfeld ausgetragen. Siena zieht heute viele Touristen an. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Piazza del Campo, der Palio di Siena – ein spektakuläres Pferderennen – sowie der Dom von Siena. Mit Hilfe einer Stadtführerin besichtigten wir den
mächtigen Dom, der durch seine gotische Bauweise und die reichen Verzierungen beeindruckt, und erfuhren Interessantes über das Pferderennen, welches schon seit dem Mittelalter zweimal im Jahr auf dem riesigen Piazza del Campo stattfindet. Unsere Freizeit im Anschluss nutzten wir wieder zum Schlendern, Shoppen oder man suchte sich ein lauschiges Plätzchen und hielt Siesta.
550 m hohen Bergrücken über dem Tal des Flusses Cecina. Volterra ist das Zentrum der Alabasterverarbeitung. Wir erlebten sie als eine ruhige und kleine Stadt mit schönen verträumten Gassen. Wer wollte, konnte das Foltermuseum Museo della Tortura besichtigen.
Florenz. Aber auch hochwertiges Olivenöl, so konnten wir erfahren, wird hier hergestellt. Die Weinverkostung wurde von einem leckeren Menü kulinarischer Köstlichkeiten begleitet. Von verschiedenen Variationen an Vorspeisen bis hin zum süßen Nachtisch wurden wir verwöhnt zur allgemeinen Zufriedenheit. Wer wollte, konnte im Werksverkauf Wein und Olivenöl für die Daheimgebliebenen erstehen.
Letztes Ziel unserer Reise – der schiefe Turm von Pisa. Die Stadt liegt an dem Fluss Arno und ist die Hauptstadt der Provinz Pisa. Der Name des Turmes ist Campanile. Es ist ein freistehender Glockenturm neben dem Dom. Er wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Nachdem wir dieses beliebte Postkartenmotiv nun auch in Wirklichkeit gesehen hatten, hieß es nur noch volle Fahrt in Richtung Heimat.