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SORRENT / ROM  2012

Vulkane, Pizza und Mafiosos

 
Am Samstag, dem 1. September 2012, begann vor der kleinen Bushaltestelle des Sängerstadt-Gymnasiums die Studienfahrt nach Italien - Sorrent/Rom - eine ganz besondere Reise für 35 Schüler mit ihren Lehrern Frau Biesold und Herrn Steinemann sowie zwei ehemaligen Schülern. Eilig wurden die letzten Koffer und Taschen in den Bus geladen, Eltern ein letztes Mal umarmt und dann sollte es endlich losgehen.
21 Stunden trennten uns noch von unserem Ziel, doch schon jetzt wurde im Bus die „Italienische Sehnsucht“ besungen.
Dank der Vorträge, die uns einige Schüler auf der Reise hielten, wurde unsere Vorfreude noch mehr angeheizt, denn wir erfuhren sehr viel über die italienische Kultur, die Menschen und das gar nicht so unbekannte Essen. Mit einigen Zwischenstopps ging es zügig durch Österreich, an Innsbruck vorbei, um endlich auf italienischem Boden zu fahren.
 
Früh am Sonntagmorgen kamen wir in Sorrent im Camp „Costa Alta“ an, doch die Zeit wurde fleißig genutzt, um sich mit der Umgebung schon etwas vertraut zu machen. Nachdem die Bungalows bezogen waren, gab es leckere Spaghetti, um sich nach der langen Busfahrt nicht noch an den Herd stellen zu müssen. Wer dann Lust hatte, konnte zusammen mit den Lehrern in die Stadt fahren, um das echte italienische Stadtleben kennenzulernen. Andere wanderten an den Strand und der Rest wollte sich im Camp ausruhen. Es war ein sehr entspannter erster Tag in Italien, der Lust auf mehr machte.
 
Unser erstes Ziel am Montag war der aktive Vulkan Vesuv, der nur wenige Kilometer von der Stadt Neapel entfernt liegt. Unser Fremdenführer und selbsternannter Mafia-Boss Armando führte uns mit seiner ungewöhnlich lockeren und witzigen Art auf den Krater und um diesen herum. Es war anstrengend, doch jeden Schritt wert. Rechts neben uns klaffte das riesige Loch des Vulkans und links neben uns erblickten wir die herrliche Landschaft Italiens und am Meer liegend die wunderschöne Stadt Neapel. Bei unserer Wanderung waren wir nicht nur in Begleitung unseres Mafioso, sondern auch von zwei putzigen Hunden, die dort, wo wir uns nur langsam Schritt für Schritt vorwärtsbewegten, fröhlich herumtollten.
 
Nach unserem Abstieg betraten wir nach einer Erholungspause die ehemals vom Vesuv verschütteten Ruinen der Stadt Pompeji. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, durch diese zerstörte und zu einem großen Teil wieder ausgegrabene Stadt zu laufen. Wie unser Fremdenführer Mauritio passend dazu sagte, könne man mehrere Wochen lang jeden Tag viele Stunden diese Stadt erkunden und würde immer auf etwas Neues stoßen.
 
Unser zweiter Tag begann wellig und salzig. Auf einem Schiff ging es zur Insel Capri. Auch wenn der Seegang einigen zu schaffen machte, bereut hat die kleine Bootsfahrt sicher keiner, denn auf Capri durften wir eine wundervolle, erhabene Landschaft bestaunen und unvergleichbares Eis naschen. Nachdem ein Teil unserer Gruppe einen Rundgang um die ganze Insel gemacht hatte, um jeden Abschnitt betrachten zu können, und die anderen sich in der Stadt entspannte und das Eis genossen hatten, ging es auch schon wieder zum Festland.
 
Am Dienstagabend wurden dann auch schon die Taschen gepackt, um am Mittwoch unser nächstes Ziel anzusteuern – Rom! 3 Stunden dauerte die Fahrt und sie verging wie im Flug für alte „Bushasen“ wie uns. Wir stoppten am „Camp Roma“, welches etwas außerhalb von Roms Innenstadt liegt. Wenige Stunden mussten wir uns noch gedulden, bis wir endlich die Hauptstadt Italiens sehen durften, denn zuerst wurden wieder die Bungalows bezogen. Mit Bus und Metro fuhren wir dann direkt ins Innere von Rom, wo eine sehr schöne Stadtrundfahrt uns einen ersten Überblick über diese ungeheure Metropole gab. Am Abend konnten wir dann noch auf eigene Faust die Stadt erkunden, und das sollte man auch, denn nachts scheint die Stadt erst wirklich aufzublühen.
 
Der Donnerstag wartete mit vielen Aktivitäten auf, die alle mit sehr informativen Vorträgen begleitet wurden. Angefangen haben wir im „Vatikanischen Museum“, durch das wir von einer sehr sympathischen Italienerin geführt wurden. Wir hatten wirklich großes Glück, dass wir die Chance bekamen, uns die vielen Kunstwerke anzuschauen.
Unser nächstes Ziel war der Petersplatz mit dem Petersdom, der größten Papstbasilika in Rom und eines der größten Kirchengebäude der Welt. Viele erklommen die Kuppel des Petersdoms mit seinen 537 Stufen. Der Weg hinauf war ein kleines Abendteuer, so konnte man die letzten Stufen nur mit Hilfe eines Seiles, das an einer engen Wendeltreppe hinunterhing, nehmen. Oben angekommen, erstreckte sich Rom in seiner ganzen Breite und Schönheit vor uns. Der anstrengende Weg hinauf war mit einem Schlag vergessen und man genoss nur noch die Aussicht.
Unsere letzten Ziele an diesem Tag waren das Pantheon, welches mit seinem Loch in der Decke zum Nachdenken anregte, wie die Menschen das damals hinbekommen haben, und der berühmte Trevi-Brunnen, in den wir hoffnungsvoll eine Münze warfen, um irgendwann einmal nach Rom zurückzukehren, wie es die Legende besagt.
 
Und dann war auch schon Freitag und unsere letzten Ziele wurden in Angriff genommen. Von allen Sehenswürdigkeiten in Rom war wohl das Kolosseum das eindrucksvollste. Trotz seiner halb zerstörten Mauern raubte es einem den Atem, wenn man es betrat. Es war majestätisch und schrecklich zugleich, weil man die Geschichte dieses Gebäudes immer im Hinterkopf hatte: Viele Menschen hatten hier ihr Leben unter dem Motto „Brot und Spiele“ lassen müssen. Umso erfreulicher ist es, dass das Kolosseum heute ein Symbol gegen die Todesstrafe ist.
Abgerundet wurde unser Trip durch den Besuch des Forum Romanums, das ehemalige politische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Zentrum des antiken Roms, was uns noch einmal eine ganz andere Seite von Roms Geschichte zeigte.
Und dann waren wir auch schon am Ende unserer Reise. Ein letztes Mal konnten wir durch die Innenstadt Roms ziehen und dann ging es in den Bus und 18 Stunden später standen wir auch schon wieder vor der kleinen Bushaltestelle, wo unsere Reise vor einer Woche angefangen hatte.
 
Danke an unsere Lehrer und Betreuer für die Organisation und die Chance, ein sehr schönes Land etwas genauer kennengelernt zu haben.
 
 
Heiko Richter