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Unsere Fahrt in „Putins Lieblingsstadt"

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Sankt-Petersburg-Bericht 2018


 
Zu ungewöhnlicher Zeit startete in diesem Schuljahr der Flieger in die Stadt an der Newa. Um 22.30 Uhr ging es am 2.9.2018 vom Flughafen Dresden für 21 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Frau Pukrop und Frau Richter nach Sankt Petersburg. Im Hostel Minimani empfing man uns trotz später oder besser gesagt früher Stunde sehr herzlich und zum Glück ging der Tag für uns dann erst Mittag los.
Nach Geldtausch und Mittagessen lernten wir das wichtigste Verkehrsmittel der Sankt Petersburger kennen – die Metro. Die Rolltreppe nahm kein Ende und es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass wir uns in der tiefsten Metrostation der Stadt, laut Reiseführer Europas tiefst gelegener U-Bahnstation mit 102 Meter, aufhielten. Von der Admiralität bis zur Gorki-Station fährt die Metro nämlich unter der Newa. Aber wir konnten den blauen Himmel über der Stadt sowie viele Sehenswürdigkeiten wenig später vom Dach der Isaak-Kathedrale, die zu den größten und schönsten Kathedralen der Welt gehört, aus sehen.
Gruppenfotos am Denkmal Peter I., vor der Admiralität, am Winterpalais und an der Blutskirche gehörten genauso zum Programm wie Kurzinformationen zu den wichtigsten Stationen unseres Spazierganges durch die Stadt.
Am nächsten Tag tauchten wir in die Geschichte der Stadt ein und fuhren auf die Petrograder Seite. Hier befinden sich das erste Wohnhaus des Stadtgründers Peter des Großen und die Peter-und-Paul-Festung mit Kathedrale. Der Bau der Festung auf der Haseninsel im Jahre 1703 war gleichzeitig die Gründung der Stadt selbst. Hunderte Zwangsarbeiter mussten bei diesem Bau ihr Leben lassen, später wurden in den Bastionen der Festung viele politische Gefangene gefoltert und umgebracht.
Bei strahlend blauem Himmel war jedoch die Peter-Paul-Kathedrale, die lange Zeit das höchste Gebäude der Stadt war, ein noch beliebteres Fotomotiv. Die Kathedrale ist seit dem Tod Peter I. im Jahr 1725 die letzte Ruhestätte aller Zaren. Für uns war jedoch der Schuss aus der Kanone um 12.00 Uhr ein noch größeres Highlight. Den Rückweg traten wir zu Fuß entlang des Ufers der Newa an. Komischerweise wurden unsere betreuenden Lehrerinnen nie müde und erst gegen 16.00 Uhr konnten wir dann ungestört auf Pokemon- oder  Essensjagd gehen. Besonders kunstinteressierte Schülerinnen machten sich aber noch auf den Weg in die Eremitage, eines der berühmtesten Museen der Welt, und konnten hier in Ruhe weltberühmte Gemälde betrachten.
Hinaus aus der Stadt ging es am nächsten Tag, diesmal mit professioneller Begleitung. Elena Stepanova, ehemalige Deutschlehrerin, begleitete uns nach Peterhof und vorher zur Sommerresidenz von Katharina der Großen – dem Katharinenpalast. Dort waren wir nicht die einzigen und lange Schlangen, vorwiegend mit asiatischen Touristen, warteten am Einlass. Doch irgendwann sahen auch wir das berühmte Bernsteinzimmer und den großen Ballsaal, der einigen von uns wegen des vielen Goldes den Atem etwas stocken ließ. Andere ließen alles ohne ersichtliche Emotionen auf sich wirken und kamen auch ohne Erklärungen der Reiseleiterin aus.
Der Peterhof, ein ca. 200 ha großes Areal, die Sommerresidenz von Peter I., wird wegen seiner zauberhaften Fontänen, des barocken Palastes und des wunderschönen Parks direkt am Finnischen Meerbusen auch als das „russische Versailles“ bezeichnet. Auch wenn „einfaches Spazierengehen“ nicht jedermanns Sache war – fast alle waren von diesem Ausflug begeistert.
Ein besonderes Highlight wollten  Schülerinnen und Schüler am 6. September unbedingt erleben und nahmen dafür eine kurze Nacht in Kauf. Ab 2.00 Uhr morgens öffneten sich wie jede Nacht die größten Brücken über der Newa, um Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Das wollten wir uns „vor Ort“ ansehen und so ging es kurz nach Mitternacht mit der Metro wieder ins Stadtzentrum. Auf dem Platz vor der Ermitage, dem Palastplatz, gab es Live- Auftritte russischer Sänger mit viel jugendlichem Publikum. Um 2.00 Uhr war es dann soweit und unter den Augen vieler Touristen öffneten sich die Palast-Brücke, danach die Troizki-Brücke und einige andere. Auf dem 4 km langen Rückweg ins Hostel, den wir zu Fuß absolvierten, hatten wir noch viel zu erzählen und zu lachen.
Logischerweise konnten wir nach der kurzen Nacht nicht gleich früh in die Stadt starten und nach erneut verspätetem Abmarsch waren wir um 11.00 Uhr im Russischen Museum. Hier befindet sich die weltweit größte Sammlung russischer Kunst, darunter viele bekannte Werke von Ilja Repin, Aiwasowski, Kramskoi. Für unsere 17-jährigen Beine war der fast dreistündige Rundgang eine Herausforderung, aber zum Glück standen überall Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Dieser interessante Einblick in die russische Kunst war der offizielle Abschied von der Stadt an der Newa und bei einem gemeinsamen Abendessen konnten wir noch einmal alles an uns vorüberziehen lassen. Der Nachtflug nach Dresden verlief ohne Zwischenfälle und am frühen Freitagmorgen transportierten uns unsere Eltern direkt nach Hause und vermutlich auch in unser Bett.
Bis heute sind wir noch so beeindruckt von der Fahrt, dass uns schlichtweg die Worte fehlen und Frau Pukrop für uns den Bericht übernehmen musste.
 
Text und Fotos Frau Pukrop